Spat Fütterung: Worauf muss ich achten?
Spat bei Pferden ist zwar eine degenerative Erkrankung der Sprunggelenke, kann jedoch durch die richtige Behandlung und eine ausgewogene Fütterung unter Kontrolle gebracht werden. Auch Spat-Pferde lassen sich noch reiten. Wichtig ist die richtige Behandlung durch den Tierarzt und den Hufschmied, aber auch als Halter muss einiges berücksichtigt werden. Neben der Offenstallhaltung, sollte das Pferd vor dem eigentlichen Ritt mindestens 20 Minuten eingeritten werden. Bei nasskaltem Wetter können auch Decken helfen, die Gelenke warm zu halten, damit das Pferd nicht friert und dadurch zusätzlich versteift. Auch vor Arbeitsantritt kann das Pferd mit einer Decke aufgewärmt werden, so kann der Rückenmuskel den Hinterläufen auch etwas Arbeit abnehmen.
Unsere Fütterungsempfehlungen für ein an Spat erkranktes Pferd
In der folgenden Tabelle finden Sie unterschiedliche Ergänzungsfuttermittel. Je nachdem in welchem Stadium Ihr Pferd erkrankt ist, können Sie das Grundfutter damit ergänzen.
Produkt |
Infos |
Fütterungsempfehlung |
~Täglicher Preis |
Mühldorfer Luzerne |
Nährstoffe: Natürliches Calcium und Protein, Vitamine und Mineralstoffe
Entzündungshemmer: keine |
Kleinpferde: 150-500g / Tag
Großpferde: 0,5 -1kg / Tag
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0,37 €
0,79 €
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Ansehen |
Eggersmann Gelenk-Kur |
Nährstoffe: Grünlippmuschel, Glukosaminoglykanin, Kieselgur
Entzündungshemmer: keine |
Kleinpferde: 10-15g / Tag
Großpferde: 20-30g / Tag
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0,59 €
1,18 €
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Ansehen |
Marstall Glissando |
Nährstoffe: Gelatine-Kollagen-hydrolysat
Entzündungshemmer: keine |
Kleinpferde: 10-20g / Tag
Großpferde: 20-40g / Tag
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0,46 €
0,92 €
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Ansehen |
Lexa Teufelskralle |
Nährstoffe: Luzerne Petersillie
Entzündungshemmer: 80% Teufelskralle --> bei längerer Anwendung, da erst nach 3 Wochen wirksam |
Kleinpferde: 5-10g / Tag
Großpferde: 15g / Tag
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0,17 €
0,34 €
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Ansehen |
Lexa Ingwer Gelenk+ |
Nährstoffe: Luzernegrünmehl, Leinöl, Maiskeimmehl, Schwarzkümmelöl, Hagebutten, Eichenrinde, Birkenblätter, Weidenrinde
Entzündungshemmer: Ingwer |
Kleinpferde: 15-25g/ Tag
Großpferde: 50g/ Tag
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0,51 €
1,01 €
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Ansehen |
Alle Angaben ohne Gewähr. |
Auswirkungen auf den Körper
Eine ungenügende Mineralstoffversorgung kann einer der Gründe bei der Entstehung von Spat bei Pferden sein. Mineralstoffe versorgen Knochen und sorgen damit für deren Vitalität. Knochenzubildungen (sogenannte Exotosen, auch Knochenauftreibung) reizen die Gelenke stark und führen dann zu Symptomen wie Lahmheit und dem Einlaufen.
Was immer auch werde, bleib treu dem Pferde. - (Sprichwort)
Dem Spat im Sinne einer Arthrose geht meist eine Gelenkentzündung voraus, die das Pferd zum Lahmen bringt. Zwar sind meistens ältere Pferde mit verschiedenen Vorgeschichten, wie Quetschungen bzw. Traumen oder einer falschen Haltung, betroffen, trotzdem ist die Gelenkerkrankung Spat eine der häufigsten Lähmungserscheinungen bei Pferden.
Schon bei der Aufzucht der Tiere, kann der Spat durch falsche Ernährung fördern. Unstrukturierte Zugabe von Knochenaufbaufutter, kann zur Hemmung der Kalzium-Aufnahme führen und das Gleichgewicht von Ca-Ph stören. Der Kalzium-Phosphorspiegel ist unausgeglichen und der Körper wird zu wenig mit den richtigen Mineralstoffen versorgt. Heißt im Klartext: Die Fütterung mit stark phosphorhaltigem Futter kann dazu führen, dass der Körper des Pferdes kein oder nur sehr schwer Kalzium aufnehmen kann. Das ist vor allem bei Kraftfutter der Fall.
Hierzu zählen besonders
- Maissilage
- Getreide und (Weizen-)kleie
Füttern Sie Ihr Tier damit, sollten sie zusätzlich Mineralstoff-Futter ergänzen. Bei Fertigfutter ist das Verhältnis meistens schon berechnet. Aber auch hier sei gesagt: „Die Dosis macht das Gift!“ Das Ca-Ph-Verhältnis liegt ungefähr bei 1:1 bis 3:1.
Als besonders kalziumreich gilt:
- Weißklee
- Löwenzahn
- Luzerne bzw. Luzerneheu.
Das Verhältnis sollte bei der Fütterung in regelmäßigen Abständen kontrolliert werden.
Nicht nur die übermäßige Kraftfutterzugabe, sondern auch überdüngte Weiden führen langfristig zu einem Ungleichgewicht des Kalzium-Phosphorhaushaltes und damit zu einer Begünstigung von Spat bei Pferden. Spezielles Spat Futter zeichnet sich vor allem durch mineralstoffreiche Substanzen aus, die dazu beitragen können, Wachstum und Erhalt der Knorpelschichten zu fördern.
Durch den Abbau der Knorpelschicht, verliert das Tier allmählich die Fähigkeit sich frei zu bewegen. Die Arthrose kann durch Fütterung gut behandelt werden, da sie beispielsweise neuseeländische Grünlippmuscheln beinhalten, welche den Abbau der Knorpelschichten verlangsamen.
Spat-Fütterung: Welche Nährstoffe sind hilfreich?
Bei der Auswahl von Spat Futter sollten Sie Ihr Augenmerk auf Inhaltsstoffe wie:
- Chondroitin
- Glucosamin
- Hyaluronsäure
- Haifischknorpel
- Grünlippmuschelextrakt
legen.
Um das Pferd zusätzlich mit Kalzium zu versorgen, kann auch kohlensaurer Futterkalk zu dem üblichen Futter ergänzt werden. Eingeweichte Rübenschnitzel sind ebenfalls gute Kalzium-Lieferanten.
Entzündungshilfen und Schmerzstiller
Zusätzlich kann Teufelskralle und Ingwer gefüttert werden, da sich diese entzündungshemmend auf die Gelenke auswirken können. Bei Magengeschwüren sollte die Zugabe von Teufelskralle jedoch vermieden werden.
Die Wurzel kann innerhalb einer Kur oder phasenweise pur verabreicht werden. Dazu sollten Sie diese über Nacht einlegen und 30-50g/ Tag davon unter das Futter mischen. Das Wasser darf auch unter das Futter gemischt werden.
Alternativ zur Teufelskralle kann auch Weidenrinde oder Spierkraut verwendet werden. Auch hier ist dies in der Regel innerhalb einer sechswöchigen Kur zu verabreichen, die dreimal im Jahr wiederholt werden darf. Bei diesen Alternativen ist ebenfalls 30-50g zu verabreichen. Sowohl Teufelskralle als auch Weidenrinde und Spierkraut wirkt entzündungshemmend und schmerzstillend. In Kombination mit Mineralstofffutter ist dies eine gute Arthrose-Fütterung für den Spat bei Pferden.
Dennoch sollten Sie berücksichtigen, dass es innerhalb der Erkrankung mehr oder weniger schmerzintensive Phasen gibt und Teufelskralle sowie Ingwer nicht im Übermaß und dauerhaft gefüttert werden sollte. Daneben können auch Futterergänzungsmittel verwendet werden, die den Stoffwechsel ankurbeln, da diese helfen können, wieder mehr Gelenkschmiere (Synovia) zu produzieren.